Freitag, 13. Februar 2009

18 - Ein Frühstück im Burj al Arab

Am Montag, den 9.2.2008 sind wir im Morgengrauen (6.10 Uhr Dubai-Ortszeit) wieder in Dubai angekommen. Vorausgegangen war eine reichlich kurze Nacht mit Abreise vom Hotel in Bombay am Vorabend gegen 19.45 Uhr (Ortszeit Indien), Inlandsflug nach Ahmedabad gegen 22.30 Uhr, kurzweiligem Aufenthalt auf dem Feldflughafen Ahmedabad von 23.30 Uhr bis 4.30 Uhr und schließlich dem Emirates-Flug nach Dubai.

Kurzweiliger Aufenthalt auf dem Flughafen Ahmedabad heisst: Stempel hier, Pass- und Stempelkontrolle da, zum Teil erneute Kontrolle 5 Meter weiter usw. Und wehe, es fehlte ein Stempel. Zwischendrin konnte man geschätzte 45 min. schlafen, sofern man die dauernden Lautsprecher-Durchsagen etc. ausblenden konnte. Der Einstieg in die Emirates-Maschine und die Ankunft in Dubai waren wie eine kleine Heimkehr bzw. wir fühlten uns dem Zuhause in Deutschland schon deutlich näher.
Bye-bye India

Nun freuten wir uns also alle auf das bevorstehende Frühstück im Burj al Arab. Dabei war schon die Reservierung ein kleines Event nach dem Motto: "why so complicated?". Ich hatte nach telefonischer Anfrage eine provisorische Reservierung und per Email eine Confirmation Form erhalten. Diese sollte ich unterschrieben und ergänzt um Reisepass- und beidseitige (!) Kreditkarten-Kopie zurücksenden. Anders käme leider keine wirksame Reservierung zustande und ohne Reservierung kein Zutritt zum Hotel.

Den Ausdruck der Email im Office-Bereich unseres Hotels, die Anfertigung der gewünschten Kopien und den Faxversand der Dokumente nach Dubai konnte ich nach zermürbenden zweieinhalb Stunden abschliessen. Weil ich ein komisches Gefühl hatte, habe ich nochmals in Dubai angerufen und nachgefragt, ob nunmehr alles richtig angekommen sei. Ja, man habe soeben 5 leere Blätter im Faxgerät empfangen. In unserem indischen Hotel hat man daraufhin großzügigerweise die Faxe ein weiteres Mal kostenlos versandt und mir mit Stolz erklärt, dass hier schließlich Professionals am Werke seien.

Ich muss jetzt noch lachen, wenn ich an das Zusammenspiel von indischer und arabischer Bürokratie, Service und "Kompetenz" zurückdenke.

Aber ich schweife ab und deshalb zurück zum Montagmorgen um 6.10 Uhr. Verschwitzt und freundlich formuliert "duftend" nach unserem letzten Tag in Bombay und einer quasi durchwachten Nacht waren etwas Körperpflege und der Wechsel in die vom Burj al Arab erwartete gepflegte Garderobe unumgänglich.

Also haben wir nach dem Empfang unserer Koffer kurzerhand die Flughafen-Toiletten in der Gepäckausgabe zum Bad umfunktioniert und zur allgemeinen Irritation uns und diese Räumlichkeiten gewissermaßen unter Wasser gesetzt. Grundgereinigt und wieder seriös aussehend konnten wir sodann den Flughafen verlassen und auf die für 7.30 Uhr verabredete Abholung durch Abdullah und seine Fahrer aus dem Oman warten.
Um acht Uhr habe ich Abdullah angerufen und erfahren, dass er gerade die Grenze zwischen Oman und Dubai passiert habe und noch mindestens eine Stunde brauche. Durch einen weiteren Anruf im Hotel konnte ich den reservierten Termin auf 9.30 - 10 Uhr verschieben und dabei erfahren, dass "last order" um 11 Uhr sei. Um halb zehn ist Abdullah endlich eingetroffen und wir konnten die (bei meinem letzten Dubai-Besuch per Mietwagen getestete) voraussichtlich 20minütige Fahrt zum Burj al Arab antreten. Nach chaotischer Irrfahrt durch Dubai sind wir letztendlich gegen 10.45 Uhr vor dem Hotel eingetroffen und ich hatte das Frühstück innerlich abgehakt. Ich muss gestehen, dass trotz aller Reiseerfahrungen in China und Indien hier auch für mich eine Grenze erreicht war und ich im Begriff stand, wie das altbekannte HB-Männchen sprichwörtlich durch die Decke zu gehen. So ein Scheibenhonig bzw. "schlimmer geht´s immer". Irgendwann ging mir der Spruch eines Kollegen ("Horst, Du musst noch viel ruhiger werden") durch den Kopf und ich habe mich erstmals gefragt, ob er evtl. nicht ganz unrecht hat; hallo Alexander!

Zu unserem Glück hat man im Hotel das Frühstück bis kurz vor zwölf Uhr verlängert und das Ambiente, die Qualität des Frühstücks und überhaupt das ganze Hotel haben für alles entschädigt. Vielleicht war es ganz gut, dass die Zeit so beschränkt war, denn sonst wäre ich womöglich nach dem Essen geplatzt. Wo sollte man da anfangen und wo aufhören und warum auch? Das ganze Hotel ist ein einziger Traum und irgendwann möchte ich dort einmal übernachten und in Ruhe geniessen.

Auch Abdullah und seine Omanis, die wir eingeladen hatten, waren das erste Mal im Burj al Arab und haben das Ganze sichtlich genossen.

Also ganz unprosaisch: vow!

Nun konnte unser Oman-Abenteuer richtig losgehen.

And if I don´t see you:
good afternoon, good evening and good night.

Horst-G. Lippold

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